Das ist Musik in meinen Ohren

Musik in meinem Ohr
Felix Pritschow

Felix Pritschow

Ich habe neulich einen Kongress besucht, er handelte von Verhaltensforschung. „Musik ist ohnehin ein einfaches Mittel, um Stimmungen zu beeinflussen“ – das ist ein Satz, der mir im Kopf geblieben ist aus einem Vortrag, ich weiß nicht mehr welcher genau. Und ein Satz, der Musik in meinen Ohren ist. Wie das mit Coaching zusammenhängt, lesen Sie hier.

Bewusst Musikhören gegen Stress

Auf dem Kongress habe ich erfahren, dass Musik ein bewährtes Instrument ist, um Stimmungen zu verändern. Das hatte ich für mich, wie vermutlich viele Menschen, vorher schon entdeckt. Was ich allerdings spannend finde, ist, dass es als wissenschaftliche Methode angesehen ist. Und wo die Wissenschaft Musik mitunter einsetzt. So ist Musik ein Instrument, um mit akuten Stresssituationen umzugehen. 

Das läuft dann so ab, dass die Probanden eine App an die Hand bekommen, womit sie ihr Stresslevel live bestimmen sollen. Die App macht ihnen dann entsprechende Angebote, ihr Stresslevel zu senken. Darunter ist auch Musik. Und zwar von den Betroffenen selbst ausgewählte. Musik ist ein niederschwelliges Angebot und die meisten Menschen haben Vorlieben dazu. 

Emotionen helfen Erinnern

Erinnern Sie sich an Ihre Jugend und die Musik, die sie damals gehört haben? Meine Vermutung ist, dass den meisten Menschen das ganz gut gelingt. Selbst habe ich wenig Schwierigkeiten damit. Manchmal ist das nur passives Wissen. Es kann vorkommen, dass ein Song, der eigentlich völlig außerhalb meines Musikgeschmackes liegt, trotzdem etwas in mir anrührt. Einfach weil ich den früher öfter im Radio gehört habe. 

Mittlerweile weiß ich auch, wieso Menschen die Erinnerung an solche Songs besonders leichtfällt. Zusammengefasst: Die jugendliche Entwicklung ist geprägt von (hormonellen) Veränderungen und insgesamt eine recht emotionale bewegte Zeit. Informationen, die mit Emotionen verknüpft sind, können wir besser memorisieren. So auch geht das auch mit der Musik. 

„Wo die Sprache aufhört, fängt die Musik an“

Aus meiner Coach-Perspektive machen unterschiedliche Einsatzmöglichkeiten Sinn. Wenn wir im Coaching konkrete Maßnahmen für einen Anlass erarbeiten, dann ist Musik eine mögliche Intervention, womit die Anwenderin Wirkung auf mental-emotionaler Ebene erzielen kann. Ein Coachee hört sich zum Beispiel Stücke von J. S. Bach an, bevor er in Meetings geht, die für ihn besonders wichtig sind. Er fühlt sich dann im Meeting fokussierter.

Oder in manchen Coachings taucht das Teilziel auf, eine neue Haltung zu einem gewissen Anlass zu erarbeiten. Eine bestimmte Haltung gegenüber Personen, Situationen, Orten oder eine, die hilft Prinzipien zu verinnerlichen (zum Beispiel „offener sein“), schließt die Gefühlsebene mit ein. „Wo die Sprache aufhört, fängt die Musik an“ (E.T.A. Hoffmann). Das geht auch mit Teams.

Diesen Zugang zur Gefühlsebene mittels Musik können wir uns im Coaching zunutze machen. Heißt eine besondere Haltung kann eine Art musikalisches Äquivalent oder ein musikalisches Tor haben. Sodass wir uns über ein Musikstück, was wir ganz bewusst auflegen können, mit unserer gewünschten Haltung verbinden können. 

Das ist Musik in meinen Ohren

Ich mag Platten sehr gerne, das ist recht klar. Als ich vor einiger Zeit zusätzlich einen Musik-Streaming-Dienst für mich entdeckt habe, hat das meinen Musikzugang verändert. Besonders wegen der Vorschläge, die ich bekomme, und über die Möglichkeit schnell und gezielt gewisse Musikstücke anzuhören, die mir spontan zum Beispiel während einer Busfahrt in den Sinn kommen. 

Das hat meine Möglichkeiten verändert, mich in gewisse Stimmungen zu versetzen und mich auch bewusster Musik auswählen lassen, denn nicht immer brauche ich eine Ladung Energie. Mit Swing-Musik in meinen Ohren gehen zum Beispiel Routineaufgaben sehr leicht von der Hand. Und was das Musikhören noch auslöst: ich kann stille Momente noch mehr wertschätzen. 

Wie ist das bei Ihnen: Welche Musik stößt etwas in Ihnen an? Welche unterstützt Ihren Fokus, welche verleiht Ihnen Energie, welche schenkt Ihnen Ruhe?

Lassen Sie sich musikalisch inspirieren

Felix Pritschow

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